Institut für Kulturwissenschaft - Christina von Braun

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Christina von Braun, Prof. Dr. phil., Kulturtheoretikerin, Autorin und Filmemacherin.
1944 in Rom geboren. Studium in den USA und Deutschland. Von 1969 bis 1981 in Paris ansässig als freischaffende Autorin und Filmemacherin. In dieser Zeit entstanden u.a. Filme zu André Malraux, Claude Lévi-Strauss, Marguerite Yourcenar und die Académie Française, Meret Oppenheim, Flauberts ‚Madame Bovary‘, historische Dokumentationen zur algerischen Literatur, zu den Frauengestalten der Französischen Revolution und eine Filmreihe zur Geschichte des Todes im Abendland (Zum Sterben muss man geboren sein, 1978) Beginn auch der Arbeit an einem Buch über die Geschichte der ‚Frauenkrankheiten‘ Hysterie und Anorexie. Das Buch erschien 1985 unter den Titel Nicht ich. Logik, Lüge, Libido und wurde neunmal neu aufgelegt (zuletzt 2009).

1981 Umzug nach Deutschland, wo vor allem historische Filme entstanden: u.a. eine Geschichte des utopischen Denkens, ein Portrait des deutschen Pazifismus in Kaiserreich und Weimarer Republik, eine Reihe über die Geschichte der Entnazifizierung in West- und Ostdeutschland, eine Trilogie über die Geschichte des Antijudaismus und Antisemitismus im deutschsprachigen Raum (Der Ewige Judenhass,1990). Es entstanden ebenfalls ein Film über die Geschichte des Hungerstreiks als politische Waffe (Die Angst der Satten, 1991), eine Geschichte der Mythenbildung um die Syphilis (Böses Blut, 1994) sowie ein Film über den Einfluss der Sehtechniken auf die symbolische Geschlechterordnung (Vom Sinn des Sehens. Augen-Blicke der Geschlechter, 1994).

Parallel dazu Beginn einer akademischen Tätigkeit. 1991-1993 Fellow am Kulturwissenschaftlichen Institut in Essen. In dieser Zeit Promotion (1990) und Habilitation (1992). 1994 Ruf auf eine C4-Professur an die Humboldt-Universität zu Berlin im Fach Kulturwissenschaft. Ab 1997 Gründerin und bis 2002 Leiterin des Studiengangs Gender Studies an der Humboldt-Universität zu Berlin. 2005- 2012 Sprecherin des DFG-geförderten Graduiertenkollegs ‚Geschlecht als Wissenskategorie’. Mitantragstellerin und Leiterin weiterer Forschungsprojekte, darunter Projektleiterin des DAAD-geförderten Walter Benjamin-Gastlehrstuhls für deutsch-jüdische Kultur und Geschichte (2005-2014), der Leo Baeck Summer University for Jewish Studies (2003) und des Kollegiums Jüdische Studien (2009). Seit 2012 Sprecherin des neu gegründeten Zentrums Jüdische Studien Berlin- Brandenburg.

Das Gesamtwerk umfasst ca. fünfzig Filmdokumentationen und Filmessays zu kulturhistorischen Themen (s. Filmographie); zwanzig Bücher und zahlreiche Aufsätze (s. Bibliographie). Ein Großteil der Arbeiten behandeln Geschlechterfragen, religionsgeschichtliche Themen (insbesondere das Verhältnis von Christentum und Judentum) sowie das Wechselverhältnis von Medien- und Mentalitätsgeschichte (u.a. Alphabet, Geld und Körpergeschichte). In einer Rezension über das Buch Der Preis des Geldes (Berlin 2012) schrieb die FAZ, dass die Autorin in dieser Geschichte des Geldes die „Narrative aus Psychoanalyse, Philosophie und Soziologie und Einsichten aus Wirtschafts-, Kultur-, und Geschichtswissenschaft zu einem erhellenden intellektuellen Panorama verbindet.“ Dieser interdisziplinäre Zugriff trifft auf die meisten der Arbeiten zu. 2013 erhält Christina von Braun den Sigmund Freud Kulturpreis, der von der Deutschen Psychoanalytischen Vereinigung an Nicht- Analytiker vergeben wird, die psychoanalytische Theorien auf kulturelle Phänomene anwenden. 2014 erhielt sie die Hedwig Dohm Medaille des Deutschen Journalistinnenbundes.

Universitäre Funktionen

Außeruniversitäre Funktionen

Beiratsmitglied:

Impressum - letzte Aktualisierung: 22.01.2013